NATURHEILKUNDE
Definition und Grundlagen
Für den Begriff „Naturheilkunde“gibt es keine einheitliche Definition. Die einzelnen Elemente, die darunter zusammengefasst werden, unterliegen sehr unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansprüchen und persönlichen Interessen. Selbst unter Fachvertretern bestehen unterschiedliche Auffassungen über zugrundeliegende Ideen, theoretische Konzepte und ethische Bewertungen.
Grundsätzlich lässt sich Naturheilkunde als die Lehre von Naturheilmitteln und Naturheilverfahren definieren. Dieses Konzept umfasst die klinischen Wirkungen sowie wissenschaftlich begründbare Indikationen natürlicher und naturgemäßer Therapien. Voraussetzung hierfür sind eine solide Grundlagenforschung und darauf aufbauend die klinische Überprüfung der einzelnen Methoden bei verschiedenen Indikationen.
Viele Naturheilmittel und -verfahren beruhen auf einem besonderen therapeutischen Prinzip: Statt eine unmittelbare, „künstliche“ Heilung (z. B. durch chirurgische Eingriffe) herbeizuführen, schaffen sie Bedingungen, die den Organismus zur
Selbstregulation und Selbstheilung anregen. Dies führt zum oft zitierten Konzept der „Heilung aus eigener Kraft“, das jedoch auch kritisch wissenschaftlich hinterfragt werden muss.
Wie jedes medizinische Fachgebiet hat die Naturheilkunde ihre eigenen historischen, geisteswissenschaftlichen und ideologischen Wurzeln. Sie entwickelt bisweilen eigene Vorstellungen vom Menschen, seinen Erkrankungen und Heilungsprozessen – teilweise mit erweiterten anthropologischen und nosologischen Ansätzen.
Dabei steht die Naturheilkunde in enger Verbindung zur Medizingeschichte und Ethnomedizin (traditionelle Medizin verschiedener Kulturen). Gleichzeitig bezieht sie sich auf die moderne naturwissenschaftlich orientierte Medizin, die einige ihrer Konzepte bestätigen, aber auch widerlegen oder zum kritischen Überdenken anregen kann.
Kontakt
Am Hulsberg 31
28205 Bremen
Telefon: 0421 – 70 40 60.